Transit Spaces

Ausstellung des Bauhaus Kolleg V 2006 im Bauhaus Dessau

Die von den Teilnehmern des Bauhaus Kolleg V 2004/2005 entwickelte Ausstellung „Transiträume“ zeigte eine ungewöhnlichen Reise entlang des Korridors Berlin-Moskau. Karten, Diagramme, Computeranimationen, Collagen oder Video- und Fotoarbeiten gaben einen anschaulichen Einblick in urbanistische Fallstudien, städtebauliche Szenarien und künstlerische Projekte, die sich mit der Transformation von Stadt und urbaner Kultur in Osteuropa auseinandersetzen. Die Ausstellung zeigt Momentaufnahmen eines permanenten Umbruchprozesses entlang des Korridors Berlin-Moskau. Arbeitsmigration, neue Grenzen und städtischer Strukturwandel sind drei ausgewählte Schwerpunkte der Präsentation. Nach der Architektur-Biennale in Peking, dem Arc en Rêve in Bordeaux und dem Museum für zeitgenössische Kunst in Warschau war Dessau 2006 die vierte Station dieser Ausstellung, die große internationale Beachtung gefunden hat. 

Die Entscheidung, wer mit wem im neuen europäischen Raum verbunden wird, ist auch eine Entscheidung darüber, wie in Zukunft gearbeitet, gelebt und gereist wird. Dabei entwickeln sich neue Relationen zwischen Mobilität und urbanem Raum. Welche Spannungen und Konflikte erwachsen aus dem Nebeneinander von Highspeed-Highway und mittelalterlicher Landwirtschaft? Wie richten sich ehemalige Lehrer, Bauern, Sekretärinnen und Ingenieure in einem Leben auf Achse, im Bus zwischen Moskau und Smolensk, zwischen Siematycze und Brüssel ein? Welche Geschichten des Transits werden an den Truckstopps, Tankstellen und in den Nachtclubs erzählt?


In dem mit "Grenzgeografien" betitelten ersten Themenfeld erzählten Videos, Fotografien und Diagramme von den permanenten Veränderungen entlang des deutsch-polnischen Grenzraums. In Polen war die EU-Osterweiterung von Neuansiedlungen und einer Verdichtung im Grenzgebiet zu Deutschland begleitet.

Auf der anderen Seite wächst der Grenzstadt Brest in Weißrussland die Aufgabe zu, die neuen Grenzen zum Osten zu stabilisieren. Eine zweite Themeninsel beschäftigte sich mit dem Verhältnis von öffentlichem und privatem Raum in der postsozialistischen Stadt, in diesem Fall in Minsk und Smolensk.

Ein drittes Themenfeld – soziale Mobilitäten – zeigte die Auswirkungen der Transformation auf persönliche Lebenswege und Biografien am Beispiel von Kofferhandel und Arbeitsmigration.

Diese Themen standen im Mittelpunkt des Bauhaus Kollegs V, 2003/2004, dem einjährigen Postgraduiertenprogramm der Stiftung Bauhaus Dessau. Es beschäftigte sich mit städtischen Transformationsprozessen vor dem Hintergrund postsozialistischer Transformation und parallel stattfindender Globalisierung. Die präsentierten Arbeiten sind ausgewählte und überarbeitete Ergebnisse des Programms.

  • Begleitend zur Ausstellung ist in der Edition Bauhaus im Jovis Verlag das Buch „Transiträume/Transit Spaces“ (Hrsg. von Regina Bittner, Wilfried Hackenbroich, Kai Vöckler) erschienen.
  • Die Ausstellung „Transiträume“ wurde verwirklicht mit freundlicher Unterstützung des Kreises der Freunde des Bauhauses.
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