Aus der Vitrine:
Nachttischleuchte von Marianne Brandt

// Objektgespräch
Do, 19. Aug 2021, 18 Uhr
Bauhaus Museum Dessau, Offene Bühne

Vor dem Ersten Weltkrieg war elektrisches Licht ein Luxus, den sich nur wenige Haushalte leisten konnten. Produziert wurden vor allem „Zweckleuchten“ für Straßenbeleuchtung, Fabriken und Schaufenster. Mit Beginn der 1920er Jahre eroberte das elektrische Licht die Haushalte, verdrängte dort Gas und Petroleum und begann in den Wohnungen des gemeinnützigen Wohnungsbaus zum Standard zu werden. Doch gestalterisch fehlte diesen Leuchten die letzte Konsequenz. Enttäuscht von diesem mangelnden Angebot, entwarfen 1925-1926 Gestalter wie László Moholy-Nagy und Marianne Brandt die elektrischen Leuchten für die Dessauer Bauhausbauten selbst. 

Marianne Brandt wurde zur wichtigsten Leuchtengestalterin am Bauhaus, vor allem in Zusammenarbeit mit Hin Bredendieck. Beide arbeiteten sehr eng mit den Lichtingenieuren der Firma Kandem (Körting & Mathiesen AG) in Leipzig zusammen. Mit ihr begann das Bauhaus Dessau im Februar 1928 eine Kooperation, die zu Beginn aus der gestalterischen Überarbeitung von Werksentwürfen bestand. Mit der Kandem-Nachttischleuchte Nr. 702 e, entworfen 1928, kam die Moderne auch ästhetisch im Wohnalltag vieler Menschen an. Der Vortrag von Wolfgang Thöner, Leiter der Sammlung der Stiftung Bauhaus Dessau, zeichnet den Weg zur Gestaltung dieser Leuchte in all den vielfältigen Aspekten nach. 


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