Haus Gropius || Fiktional:
Rita Evans

Ausstellung der Bauhaus Residenz
Rita Evans
25. Nov 2021 – 26. Juni 2022
Haus Gropius
täglich 10 – 17 Uhr
Künstlerin Rita Evans arbeitet seit September im Haus Muche, experimentiert mit Materialien und Formen und erforscht welchen Klang sie erzeugen, wenn sie von einer Gruppe oder einem Publikum aus der Öffentlichkeit gespielt und bewegt werden. Sie wird in Kontakt mit den Dessauern treten, um neue Spielweisen für ihre Skulpturen zu entdecken.
Kunstwerke und künstlerische Arbeitsprozesse schaffen spezifische neue Zugänge zur Welt und sind in diesem Sinne fiktional: Der Begriff wird vom lateinischen Verb „fingere“ hergeleitet und bedeutet nichts anderes als „gestalten, formen, sich ausdenken“. Fiktion hat also nicht zuvorderst die Schaffung einer eigenen Welt zur Folge, sondern kann ebenso gut die Gestaltung der vorhandenen Welt, des Realen, bedeuten. Fiktion ist so auch eine Weise, Distanz zu gewinnen, um Realitäten zu befragen, neu zu sehen.
In ihrer Arbeit erforschen Künstler*innen auch, wie sich Bedeutung und Wert in einer spezifischen Gegenwart konstituieren. Was wird warum und wie erzählt? Und welche Unterschiede, Reibungspunkte und Überlagerungen entstehen, wenn sich Fiktionen zwar dem gleichen Thema widmen, aber von verschiedenen Künstler*innen mit anderen Mitteln realisiert werden?



Die Künstler*in
Rita Evans lebt und arbeitet in Großbritannien. Für die Künstlerin mit britisch-kanadischen Wurzeln ist der Raum eine Bühne, für die sie Objekte aus Keramik, Textilien, Wasser, Holz und Metall entwickelt, die sich am Schnittpunkt von Skulptur, Display und Instrument bewegen. Die musikalische Performance lebt von der Kommunikation zwischen Publikum und Mitwirkenden, die gemeinsam das gleiche Instrument spielen.
Instrument, die Arbeit, die Rita Evans für das Haus Gropius entwickelt hat, schafft eine Verbindung zwischen dem Körper eines Einzelnen und dem Raum anderer Körper, einem Kollektiv von Menschen, das die Skulptur und ihre Materialien einschließt. Ein Film zeigt die Dokumentation vorausgegangener Workshops, in denen das Instrument von Personen gespielt wurde. In Kombination mit den in diesem Zusammenhang entstandenen Zeichnungen, Plänen und Raumpartituren, können die Besucher den Ausstellungsraum als sinnliche Infrastruktur erfahren.
In Kooperation mit dem Literaturhaus Berlin und der Galerie für Zeitgenössische Kunst, Leipzig.