Bauhaus Lab 2018:
The universal connector: Building systems after the Bauhaus

7. Mai – 9. August 2018
„Im Winter 1941 haben Walter Gropius und ich in Lincoln Mass. beschlossen, in möglichst umfassender Weise ein System der Baukonstruktion im Sinne industrieller Forderungen zu entwickeln, das später unter dem Namen General Panel System bekannt wurde.“ Dabei ging es Konrad Wachsmann nicht um einen besonderen Haustyp, sondern um ein universelles Bausystem, bestehend aus Standardverbindungen und Standardprofilen.
Das Bauhaus Lab 2018 erforscht nun die dieser Baukonstruktion zugrundeliegenden universellen, 1944 in den USA patentierten, Verbindungsstücke als Teile einer neuen Raumarchitektur großer Spannweite.
Wie kaum ein anderer moderner Architekt hat Wachsmann die Industrialisierung des Bauens und die damit verbundenen Möglichkeiten eines „Wendepunkts“ in der Architektur vorangetrieben. Seine Vision war ein neuer, die Schwerkraft überwindender Raum, befreit von der die Masse und Monumentalität der konventionellen Baukunst. Universelle Kombinatorik und maximale Flexibilität der vorgefertigten Verbindungsteile sollten potentiell jede*n zum/r Gestalter*in der gebauten Umwelt machen. Wachsmanns Visionen des industriellen Bauens reichten weit über das hinaus, was in den Retorten-Städten des Massenwohnungsbaus ab den 1960er Jahren zur Anwendung kam.
Die internationalen Teilnehmer*innen des Bauhaus Lab 2018 untersuchten die im metallischen Verbindungsknoten gebündelten Elemente und Diskurse: Soziale Positionierungen wie für „Wohnraum für alle“ liegen ebenso in der DNA der Vorfertigung, wie Technovisionen einer Architektur als Medium universeller Konnektivität. Die im Ergebnis der Recherchen gemeinsam erarbeitete Ausstellung im Bauhaus bildet ein offenes System, das Anknüpfungspunkte für das Zusammenbauen gegenwärtiger Behausungen bietet.
Die Teilnehmer*innen, acht junge Professionelle die in den Feldern Design und Architektur gestalterisch, kuratorisch oder forschend arbeiteten, wurden von einer internationalen Jury ausgewählt. Das Programm endete mit einer gemeinsamen Ausstellung am Bauhaus Dessau.