Bauhausgeburtstag 2022:
Marianne Brandt, Grete Stern – und Margarete: Drei Frauen am Bauhaus

// Film, Performance, Ausstellungen
Sa, 3. Dez 2022
Bauhausgebäude
>> Tickets online oder an der Abendkasse
Obwohl in den Annalen der Kunstgeschichte noch wesentlich länger marginalisiert, verkörperten gerade Frauen in den 1920er Jahren einen neuen Geist der Freiheit, den Geist der Moderne. Immerhin formulierte die neue Verfassung der Weimarer Republik 1919 endlich die Gleichstellung von Mann und Frau. Umsetzung und eine stärkere Präsenz künstlerischer Werke von Frauen in der Öffentlichkeit ließen freilich auf sich warten. In den Jahren des Bauhauses, also von 1919 bis 1933, waren 462 Frauen am Bauhaus – ungefähr ein Drittel, stabil über den Gesamtzeitraum: eine überraschend hohe Anzahl von Studentinnen, deren Arbeiten erst in den letzten Jahrzehnten öffentlich sichtbar wurden.
Programm
18 Uhr
Begrüßung und thematische Einführung
Aula
Barbara Steiner, Direktorin der Stiftung Bauhaus Dessau
18.15 Uhr
Vom Bauhaus nach Argentinien – Auf den Spuren von Grete Stern und Horacio Coppola
// Dokumentarfilm
Aula
"Das Bauhaus war nie ein Mythos für mich. Es war ein Stück DDR-Kindheit“, erzählt die Filmemacherin Anne Berrini, die in Dessau aufgewachsen ist, in ihrem teils autobiografischen Dokumentarfilm. 2005 begab sie sich auf die Suche nach den Bauhaus-Fotograf*innen Grete Stern und Horacio Coppola. Sie folgte ihren Spuren von Deutschland nach Argentinien und begegnete Freund*innen, Künstler*innen und Forscher*innen. Der Film hinterfragt das Rollenbild der Frau, den Genozid an den Urvölkern oder die gesellschaftliche Wahrnehmung zwischen Europa und Lateinamerika. Schließlich führt die Filmreise bis ins New Yorker Museum of Modern Art.
Regie, Buch, Kamera, Schnitt: Anne Berrini
Produktion von BERRINI FILMS
In Zusammenarbeit: Stiftung Bauhaus Dessau, Galeria Jorge Mara-La-Ruche Buenos Aires
Unterstützung: Museum of Modern Art New York, Bauhaus Archiv Berlin, Akademie der Künste Berlin, Fundación CEPPA, Botschaft der Republik Argentinien
Förderung: Senatsverwaltung Berlin für Kultur und Europa
anschliessend
Film-Gespräch
mit Anne Berrini und Burghard Duhm (Stiftung Bauhaus Dessau )
anschliessend
Übergabe der Tafel „FrauenOrte“
Aula
FrauenOrte – Frauengeschichte in Sachsen-Anhalt widmet sich der Vermittlung regionaler Frauengeschichte und somit dem Leben und Wirken von Frauen als elementarem Bestandteil der Landesgeschichte. In Sachsen-Anhalt gibt es mehr 50 FrauenOrte, die durch Schautafeln gekennzeichnet sind. Dazu gehört auch das Bauhaus Dessau, denn seit Gründung der Institution 1919 in Weimar durften auch Frauen am Bauhaus studieren. Auch wenn die Fächer zunächst geschlechterspezifisch aufgeteilt waren, entwickelte sich das „Frauenstudium“ zu einer hochkarätigen Designausbildung, die sehr erfolgreiche Industrieprodukte hervorbrachte. (frauenorte.net)
ab 20 Uhr
Ausstellungs-Parcours + Werkeinführung "homo habitat"
Werkstattflügel
mit Mitarbeiter*innen der Stiftung Bauhaus Dessau und Künstler*innen von Hallimasch Komplex.
19.45 + 21 Uhr
Margarete und die Bauhaus-Frauen
// Performance für eine Puppe, eine Puppenspielerin und Objekte von Sophie Bartels
Brücke / Raum 2.20
Margarete, eine zeitlos alternde Künstlerin, Liebhaberin des Bauhauses und Freundin sämtlicher Bauhaus-Frauen, reflektiert darüber was Bauhaus eigentlich bedeutet und wie Künstlerinnen des Bauhauses wie Marianne Brandt und Grete Stern das Bauhaus mitgeprägt und auch ihre eigene Laufbahn als damals noch junge Künstlerin inspiriert haben. Sie bewegt sich dabei zwischen Realität und Fiktion, zwischen wissenschaftlich gesicherten Fakten und nostalgischer Verklärung, zwischen allseits bekannten und (noch) unerhörten Geschichten…
Konzeption, Text: Jana Weichelt und Sophie Bartels
Spiel: Sophie Bartels
Künstlerische Mitarbeit/Draufblick: Jana Weichelt
Bühne, Kostüm: Sebastian Ellrich
Dramaturgische Beratung: Franziska Burnay Pereira
Produktionsleitung: Miriam Glöckler
Gefördert von der Kloster Bergeschen Stiftung