Beschlagnahme – Paul Heß und Erik Lippold (BTU Cottbus-Senftenberg):

© Erik Lippold und Paul Heß

Das von Walter Gropius entworfene Dessauer Bauhausgebäude revolutionierte mit einem Schlag die zu der Zeit vorherrschenden Vorstellungen der Baukunst. Viele der damals als innovativ empfundenen Elemente gehen heute im Gesamtgefüge unter. Mit drastischen Mitteln machen die Architekturstudenten Paul Heß und Erik Lippold darauf aufmerksam, was ein Verlust dieser architektonischen Besonderheiten bedeuten würde. Durch die optische Zerstörung der bekannten Scheibe des Südvestibüls des Werkstatttraktes wird ein wesentliches Element des baulichen Gefüges in Beschlag genommen. Der Besucher wird dadurch wiederum dazu angehalten, die bauliche und räumliche Struktur und somit auch die Wirkkraft des Bauhauses zu reflektieren.

Ein imaginärer Steinwurf auf die Scheibe lässt diese optisch in zahlreiche Würfel zersplittern und bricht damit die Strenge des Gebäudes und seiner Geometrie auf. So entsteht neben der provokanten und ernsten Wirkung der Installation eine spielerische Ebene, ganz im Sinne des heiteren Bauhausfestcharakters.



Im Vorfeld des Bauhausfestes setzten sich die Studierenden der BTU Cottbus-Senftenberg zu dem Motto „Bunt gewürfelt“ gestalterisch mit den Themen knittriges Leuchten sowie Farblicht, Transparenz und Recycling auseinander. Das Phänomen der körperlosen Farbe und die Strategie der Wiederverwertung und Umdeutung an der Schnittstelle zwischen Materie und Licht standen dabei im Fokus. Spielerisch wurde mit Form und Material umgegangen und dabei immer wieder auch auf das historische Bauhaus eingegangen.