Aus der Vitrine:
Junkerskoje

// Objektgespräch
Do, 22. Sep 2022, 18 Uhr
Bauhaus Museum Dessau
Offene Bühne

Joost Schmidt gestaltete gemeinsam mit Xanti Schawinski diese Broschüre für den Stand von Junkers & Co auf der Ausstellung Gas und Wasser 1929 in Berlin. Die Fotos in der Broschüre bieten Einblick in den Raum des Werbestandes: Der Blick wird auf die erste Schauwand gelenkt. Hier sind die Bad- und Sanitärprodukte der Firma als Garanten für die Abwehr von Bakterien und anderen Krankheitserregern propagandistisch herausgestellt. Der Junkers Stand setzt sich aus einer Abfolge einzelner Räume zusammen: konkrete Schau-Räume, wie ein modernes Bad mit Radiator und Badewanne, wechselten sich ab mit Demonstrationsbildern einzelner Apparaturen und Geräte, die Schalttafeln einer Industrieanlage glichen. Abstrakte Zusammenhänge, die der Herstellung von sog. Gasiatoren zugrunde liegen, wurden durch Schaubilder und Kommentare erläutert.

Die Broschüre ist Teil des Auftrags, den die Reklameabteilung 1929 von der Junkers & Co Dessau übernommen hatte. Die Ausstellung Gas und Wasser in Berlin war eine Messe der Errungenschaften auf dem Gebiet kommunaler Infrastrukturen, Haushaltsgeräte, Heiztechnik und sanitärer Anlagen. Hier konnte die Hardware für die drängenden Fragen von Hygiene und Gesunderhaltung besichtigt werden. Regina Bittner (Stiftung Bauhaus Dessau) diskutiert diesen Beitrag des Bauhauses zur Berliner Ausstellung im Kontext einer spezifischen Zeigekultur in der Weimarer Republik, in der einer breiten Öffentlichkeit gesellschaftliches Wissen zu Hygiene und Gesundheit, Wohnen und Infrastruktur populär vermittelt wurde.