Raumbühne Meyer­-Grohbruegge

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Herbst 2023
Bauhaus Museum Dessau,
Erdgeschoss


Das Berliner Architekturbüro Meyer-­Grohbruegge hat sich im April 2022 im Architekturwettbewerb für die Umgestaltung des Foyers des Bauhaus Museum Dessaus durchgesetzt. Der Entwurf thematisiert den Bühnen-­Charakter des großen halböffentlichen Innenraums im Erdgeschoss.

Zwei großformatige, sich sehr langsam um die eigene Achse drehende Wände und eine ebenfalls bewegliche, kreisrunde, bühnenartige Scheibe erlauben Verbindungen und Trennungen der Raumzonen. Temporäre Feststellungen der Wände ermöglichen gleichzeitig stattfindende Nutzungen sowie wechselnde Ausstellungssituationen. Durch die Bewegung der Elemente wird der gesamte Raum jedoch weniger als ein klassischer Ausstellungsraum wahrgenommen, sondern als Raum-Performance mit einem sich permanent verändernden Verhältnis von Betrachten und Betrachtetem. Die sich bewegenden, architektonisch-skulpturalen Elemente eröffnen wechselnde räumliche Perspektiven – auf Ausstellungen und Veranstaltungen, aber auch auf andere Besucher*innen und ihr Verhalten im Raum, mit der Architektur als aktiver Akteurin.

Das Büro Meyer­-Grohbruegge schließt damit an Raumkonzeptionen des Bauhauses an. Die historische Bauhausbühne war weniger als konventionelle Aufführungspraxis zu verstehen, sondern vielmehr als experimentelle Methodik. In vielen Projekten des Bauhauses ging es um ein entdeckendes Entwickeln von Material­ und Körperbewegungen mit den Erzeugungen und Erfahrungen von Raumwirkungen. Kostüm-tänzerische Bewegungsstudien, Lichtspiel­-Geräte und Theaterarchitekturen waren immer auch „Raumapparate“, mit Menschen als Teil eines sich bewegenden und kommunizierenden Beziehungsgeflechts.