Unsichtbare Orte
Freiraum-Ausstellung im Stadtraum Dessau-Roßlau

26. Apr 2019 – 31. März 2020
Wer sich im Jubiläumsjahr durch Dessau bewegt, kann im Vorbeigehen Bauhausgeschichte erleben. Die Freiraum-Ausstellung Unsichtbare Orte führt zu Gebäuden und Plätzen in Dessau, wo Bauhäusler*innen zwischen 1925 und 1932 gelebt, gewirkt und gerne ihre Freizeit verbracht haben.
Nachdem die Bauhäusler*innen Weimar aus politischen und finanziellen Gründen verlassen mussten, zogen sie 1925 nach Dessau. Damals eine aufstrebende Industriestadt, in der sie von vielen mit offenen Armen empfangen wurden. Ein enges Netz aus Unternehmern, Ingenieuren und Politikern setzte sich für den Umzug des Bauhauses ein. Darunter der Dessauer Oberbürgermeister Fritz Hesse, der Ingenieur Hugo Junkers und Landeskonservator Ludwig Grote. Beste Bedingungen für einen Neuanfang.
Was heute nicht mehr sichtbar ist: Die Bauhausmeister und ihre Schüler*innen fassten schnell Fuß inmitten der Stadt. Sie fielen zwar auf, eckten mit ihren Ideen auch an - Außenseiter waren sie aber keineswegs. Ganz im Gegenteil. Die Bauhausfeste waren schon in den 1920er Jahren legendär. Sie formten das Stadtbild und prägten das gesellschaftliche Leben. Sie gestalteten Fassaden und Pavillons für Parks, entwarfen Werbebroschüren und statteten Schaufenster aus. Mit gut 100 Dessauer Firmen arbeitete das Bauhaus eng zusammen. Ihre Freizeit verbrachten die Bauhäusler*innen bei Paddeltouren auf Elbe und Mulde oder bei einem Kaffee im Residenzcafé. Sie bezogen Wohnungen in der ganzen Stadt. Und mit Möbeln und Textilien hielt das Bauhaus auch in das Privatleben vieler Dessauer Einzug. Diese gute Zeit nahm jedoch schon bald wieder ein Ende: Das Bauhaus wurde 1932 geschlossen, aufgrund eines Beschlusses des nationalsozialistischen Stadtrates.
Ausgehend von einem Kiosk auf dem Marktplatz führt die Freiraum-Ausstellung zurück ins Dessau der 1920er Jahre. Alle über die Innenstadt verteilten Unsichtbaren Orte sind sichtbar gekennzeichnet. Wer mehr erfahren möchte über das Ankommen, das Leben und Wirken und auch den Abschied des Bauhauses und noch tiefer in die Atmosphäre von damals eintauchen möchte, greift zum Mobiltelefon. Es sind die Bauhäusler*innen selbst, die ihre Anekdoten und Geschichten von damals erzählen.
Unsichtbare Orte ist ein gemeinsames Projekt der Stadt Dessau-Roßlau und der Stiftung Bauhaus Dessau.








Die Stationen
0 Kulturkiosk
Zentraler Ausstellungsort
Die Stadt 1925 / Das Bauhaus geht in die Welt > Marktplatz, Zerbster Straße
1 Rathaus
Die Entscheidung > Zerbster Straße 4
2 Kunsthalle
Das Bauhaus dessauert > Naturkundemuseum
3 Heidestraße
Wohnungsnot: Stube, Küche, Kammer > Franzstraße
4 Kunstgewerbe- und Handwerkerschule
Die erste Adresse: Mauerstraße 36 > Mauerstraße 35
5 Anhaltische Gemäldegalerie
Farbe für den Stadtraum > Brunnen im Stadtpark
6 Café Altes Theater
Schneller arbeiten, schneller Wohnen > Lily-Herking-Platz
7 Büro des Verkehrsvereins
Das neue Bild der Stadt > Ratsgasse
8 Residenz–Café
Clash of Cultures – zwei Welten begegnen sich > Kavalierstraße 37–39
9 Anhaltischer Kunstverein
Dessau – Treffpunkt der Avantgarde > Johannisstraße / Kavalierstraße
10 Stadtarchiv
Der Kreis der Freunde des Bauhauses > Nantegasse / Lange Gasse
11 Gericht
Der Prozess > Gericht am Stadtpark
12 Verlagshaus
Schließung des Bauhauses in Dessau > Askanische Straße 107
13 Georgengarten
Wasserpark > Georgium, Georgenallee
Katalog zur Freiraum-Ausstellung
Zur Ausstellung ist ein Katalog erschienen, der im Kulturkiosk und in allen städtischen Museen und im designshop im Bauhausgebäude erhältlich ist. (© Stadt Dessau-Roßlau)
Kuratorin
Elisabeth Kremer, Stiftung Bauhaus Dessau
Gestalterische Konzept und Umsetzung
3undzwanzig – Agentur für Werbung und Kommunikation,
Dessau