Bauhaus Lab 2016: Desk in Exile
Die Ausstellung

4. August bis 27. November 2016 
Installation im Vorzimmer des Direktorenzimmers

Am 4. August 2016 präsentierte das Bauhaus Lab seine Forschungsergebnisse zur Exilreise des Schreibtisches von Walter Gropius. Die Installation ist noch bis zum 90. Geburtstag der Bauhausbauten am 4. Dezember 2016 im Vorzimmer des Direktorenzimmers im Dessauer Bauhausgebäude zu sehen.

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Das Bauhaus ist ein Migrant, der die Moderne in Architektur, Design und Pädagogik weltweit prägt. Im Bauhaus Lab forschen junge Menschen aus der Perspektive einer globalisierten Gegenwart zu den weltweiten Wanderungsbewegungen und Austauschprozessen des Bauhauses.

2016 waren die acht internationalen Teilnehmer*innen (Kurator*innen, Künstler*innen, Filmemacher*innen, Architekt*innen und Designer*innen) der transatlantischen Exilreise des Schreibtisches von Walter Gropius gefolgt. Von Berlin nach London, von London nach Lincoln in Massachusetts: das postgraduale dreimonatige Bauhauslab glich einer internationalen Spurensuche in Archiven und Bibliotheken, in Wohnhäusern und Museen. Eine Reise, die den Teilnehmer*innen des Labs vermittelt hat, dass das „unterwegs sein“ auch für ein Objekt wie einen Schreibtisch eine Neuerfindung an jeweils anderen Orten bedeutet. Der Originalschreibtisch, der 1923 als Teil eines Gesamtkunstwerkes für den ersten öffentlichen Auftritt des Bauhauses in Weimar entworfen wurde, steht bis heute in Lincoln, im Kinderzimmer des amerikanischen Domizils der Familie Gropius. Die vielen Umzüge sind ihm anzusehen: seine heutige Gestalt ist ein Dokument der Zeitläufte des zwanzigsten Jahrhunderts. Der Glasaufsatz fehlt, Wasser-und Farbflecken haben Spuren auf der Maserung des Kirschbaumholzes hinterlassen und Knaufe zum Öffnen der Schubladen ersetzen die verlorengegangenen Schlüssel.

Die Teilnehmer*innen des Labs führten die Ergebnisse ihrer Forschungsreise in einer Installation zusammen, mit der die Exilreise dieses Schreibtisches, die viel mit unserer von Migration und Flucht geprägten Gegenwart gemeinsam hat, als Geschichte erfahrbar wird. Die Installation ist im Vorzimmer des Direktorenzimmers im Dessauer Bauhausgebäude, in dem sich seit einigen Jahren eine Replik des Schreibtisches befindet, zu sehen sein.


Talks around the desk

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Die Eröffnung der Installation wurde begleitet von Lesungen, Gesprächen, Filmen und Reiseberichten zur Wanderung des berühmten Möbelstückes im Haus Gropius.

Gesprächspartner*innen zu den „talks around the desk“ waren:
Marion von Osten (Kuratorin, Berlin), Judith Winter (Kunsthistorikerin und Kuratorin Manchester/Dundee) Regina Göckede (Kunsthistorikerin, Berlin) und Magnus Englund (Isokon-Galerie, London).