Bauhaus Residenz

Künstlerische Positionen zurück in den Meisterhäusern
Haus an Haus, Tür an Tür lebten in den 1920er Jahren die Künstler*innen der internationalen Avantgarde im Ensemble der Meisterhäuser. Im Jahr 2016 sind zeitgenössische Künstler*innen dorthin zurück gekehrt. Die Bauhaus Residenz ermöglicht es Künstler*innen aus aller Welt, wieder in den Meisterhäusern zu leben und zu arbeiten.
Haus Gropius || Fiktional 2020 – 2022
Kunstwerke und künstlerische Arbeitsprozesse schaffen spezifische neue Zugänge zur Welt und sind in diesem Sinne fiktional. Aufschlussreich ist dabei die Bedeutung von Fiktion: ein Begriff, der vom lateinischen Verb „fingere“ hergeleitet wird und nichts anderes als „gestalten, formen, sich ausdenken“ bedeutet.
In ihrer Arbeit erforschen Künstler*innen immer wieder auch, wie sich Bedeutung und Wert in einer spezifischen Gegenwart konstituieren. Was wird warum und wie erzählt? Und welche Unterschiede, Reibungspunkte und Überlagerungen entstehen, wenn sich Fiktionen zwar dem gleichen Thema widmen, aber von verschiedenen Künstler*innen mit jeweils anderen Mitteln und Perspektiven realisiert werden?
Mit Fokus auf diese Untersuchung präsentiert Haus Gropius || Fiktional ab 2020 kollektive Formen künstlerischer Arbeit in den verschiedenen Disziplinen: zweistimmig, mehrstimmig, kontrapunktisch.
Bauhaus Residenz 2020 – Habitat
Nach dem Zweiten Weltkrieg rückte eine junge Generation von Architekt*innen vom funktionalistischen Verständnis von Stadt und Wohnen ab: Ideen wie das Wohnen als kulturelle Praxis und das Verhältnis von Mensch und Umwelt kamen nun in den Fokus. Die Architekt*innen und Gestalter*innen knüpften damit an Konzepte der 1920er-Jahre an, wie sie auch am Bauhaus entwickelt und besprochen wurden.
Spätestens mit der Rede vom Anthropozän und der Erderwärmung der letzten Jahrzehnte wird zudem Umwelt nicht mehr als zu bebauende, stumme Ressource begriffen. Haus und Welt, Mensch und Natur sind keine Gegensätze mehr, sondern miteinander verschränkt und voneinander abhängig.
Die Künstler*innen des Bauhaus Residenz-Programms widmen sich in ihren Arbeiten, Ausstellungen und Veranstaltungen diesen und weiteren Aspekten des Habitats.

Inge Mahn
15. Januar – 17. März 2020
// Einladung //

Ronan Whittern + Nathan Watts
1. Februar – 2. März 2020
// Einladung //

Sujata Bhatt
3. März – 17. März
// Einladung //

catalystas collective
1. Mai – 1. August 2020
// Open Call //

Jan Tichy
6. Juli – 31. Aug 2020
// Einladung //

Kristof Magnusson
17. – 25. Sep 2020
// Einladung //
Bauhaus Jubiläums-Residenz 2019
Bauhaus Residenz 2018 – Standard
Im Jahr 2018 setzt die Stiftung Bauhaus Dessau mit dem Jahresthema Standard ihren Fokus auf die Diskussion von Typen, Normen und Vergleichbarkeiten. Wie bedingen Standards die künstlerische Produktion und Wahrnehmung? Wie verhält es sich mit der angenommenen Dualität von der Eindeutigkeit des Bauens und Gestaltens auf der einen, und Vieldeutigkeit und Irritation in der Kunst auf der anderen Seite? Und welche Chancen und welche Möglichkeiten aber auch Einschränkungen für die heutige Kunstproduktion verbergen sich hinter der Standardisierung? Diesen Fragen gehen die Künstler*innen der Bauhaus Residenz während ihrer Zeit in den Meisterhäusern nach.

Sebastian Stumpf
1. März – 27. April 2018
// Einladung //

Anael Berkovitz
5. März – 25. Mai 2018
// Open Call 2017 //

Martyna Marciniak
7. Mai – 27. Juli 2018
// Open Call 2017 //

Minha Lee
8. Juni – 31. August 2018
// Shared Residency //

TM Sisters – Tasha & Monica López De Victoria
6. August – 2. November 2018
// Shared Residency //

Andrea Grützner
3. September – 2. November 2018
// Einladung //
Im Rahmen der Shared Residency mit der FIU Florida International University wird Markus Hoffmann, Bauhaus Residenz-Künstler 2017, von September bis Dezember 2018 in Miami zu Gast sein.
Bauhaus Residenz 2017 – Substanz
„First we seek contact with material…” so beschrieb Josef Albers sein pädagogisches Wirken am Bauhaus im Rückblick. In seinem Vorkurs arbeiteten die Student*innen künstlerisch frei mit allen Arten von Materialen, um einen neuen Zugang zum Gestalten und Entwerfen zu entwickeln. Sinnlich und haptisch sollten die jungen Menschen die Welt begreifen, um sie neu denken zu können.
Im Jahr 2017 fokussiert die Stiftung Bauhaus Dessau unter dem Thema Substanz auf den Dialog zwischen Material und Gestaltung. Es geht um die Substanz von Ideen, um Substanz als Stoff und Material aber auch um substanzielle Formen und den Erhalt von Substanz sowie um die Substanz des Bauhauses als Institution. Jede Residenz ist eine künstlerisch-forschende Auseinandersetzung zur Substanz im digitalen 21. Jahrhundert.

Špela Mastnak

Paul Beckett

Markus Hoffmann

Clemens Krauss

Marit Wolters

Wagehe Raufi

Jakob Gautel

Amor Muñoz

Andrea Canepa
Bauhaus Residenz 2016 – Bewegung
Am Bauhaus war alles und jeder in Bewegung – immer getragen von dem Anspruch, nach dem verheerenden Weltkrieg eine gesellschaftliche und wirtschaftliche Modernisierung zu gestalten, die ähnliche Tragödien unmöglich machen würde. Ob László Moholy-Nagy, der das künstlerische Verfahren des „Sehens in Bewegung“ entwickelte, oder Oskar Schlemmer, der die Bühne selbst in Bewegung setzte um mechanisierte Abläufe des Industriezeitalters zu definieren: Geschwindigkeit und Beschleunigung waren durchweg positiv besetzte Phänomene, die auch am Bauhaus vielfältig umgesetzt wurden.
Welche Bedeutung hat Bewegung im Jahr 2016? Steht dieser Begriff noch immer für Veränderung, Aufbruch und Fortschritt – oder hat er seinen Nimbus verloren, hat eine Bedeutungsverschiebung stattgefunden? Im Bauhaus Residenz Programm haben sich Künstler*innen mit der gegenwärtigen und zukünftigen Relevanz dieses zentralen Begriffs der Moderne auseinandergesetzt.