93 Postkarten nach Dessau
catalystas collective

Künstlerinnen suchen Kontakt!
Von Mai an wird das catalystas collective drei Monate lang am Bauhaus Residenz-Programm teilnehmen. Das Künstlerinnenkollektiv sucht nach neuen Erzählungen für die Stadt Dessau-Roßlau.
Wer Interesse hat, sich mit dem catalystas collective per Postkarte auszutauschen, kann seinen Namen und seine Postadresse bis zum 24. Mai 2020 an folgende Emailadresse senden: catalystas.collective@gmail.com. Die ersten sechzig Zusendungen dürfen sich auf Post freuen.
Die Antworten, um die sie die Empfänger*innen bitten, werden dann die Basis für ihre weitere Arbeit vor Ort bilden. Wer möchte, kann die Postkartenschreiberinnen beim Schreiben der Postkarten auf Instagram begleiten: Jeden Tag filmen sie sich dort beim Schreiben, um das Lokale mit dem Globalen zu verbinden und trotz der Kontaktsperre einen persönlichen Austausch zu beginnen.
catalystas collective über das Projekt:
„Mit Postkarten zu arbeiten ist erst einmal eine Reaktion auf die derzeitige Krisensituation: So können wir in Kontakt mit den Menschen vor Ort kommen, ohne sie zu treffen. Gleichzeitig ist die Postkarte aber auch ein Medium mit ganz spezifischen Voraussetzungen: Ihr liegt schon eine gewisse Fiktionalität zugrunde. Wir werden die Fragen auf unseren Postkarten deshalb auch so stellen, dass sie die Fantasie der Empfänger*innen anregen, und hoffen auf viele Antworten. Das Ganze ist ein Experiment, und mit den Ergebnissen wollen wir vor Ort weiter arbeiten und eine Art Stadtführer erstellen, der sich aus den Vorstellungen, Wünschen und Visionen der Dessau-Roßlauer*innen speist.“
Wie so vieles wurde auch das Bauhaus Residenz-Programm durch das Coronavirus und seine Folgen zum Umdenken gezwungen. Aufgrund der Bestimmungen wird es dem catalystas collective nicht möglich sein, wie ursprünglich geplant zum 1. Mai ihre Residenz in den Meisterhäusern in Dessau anzutreten. Deshalb werden sie aus der Ferne per Postkarte mit Bewohner*innen von Dessau-Roßlau Kontakt aufnehmen. Ab 1. Mai 2020 werden die drei Künstlerinnen 31 Tage lang je eine Karte senden und die Empfänger*innen zu Orten in der Stadt befragen, um die Stadt und ihre Bewohner*innen auch aus der Ferne kennenlernen zu können.
catalystas collective sind drei junge Frauen, die seit September 2019 als Kollektiv zusammenarbeiten: Carla Kienz, Maroua Krout und Johanna Richter. Sie arbeiten an der Schnittstelle von Architektur, Stadtforschung und performativen künstlerischen Strategien. Für ihre Aktionen setzen sie sich immer ganz konkret mit der jeweiligen Stadt und ihren Bewohner*innen in Beziehung, gehen auf Orte und Menschen zu, um neue Formen der Begegnung und des Wissenstransfers zu ermöglichen. Catalystas collective ist eines von zwei Kollektiven, die im Rahmen des Open Calls der Bauhaus Residenz 2020 Haus Gropius || Fiktional für einen Aufenthalt im Meisterhausensemble ausgewählt wurden.
Eine Kooperation mit der Galerie für Zeitgenössische Kunst, Leipzig