Ronan Whittern + Nathan Watts

1. Februar – 2. März 2020, Haus Schlemmer
// Einladung in Kooperation mit dem Kurt Weill Fest //
Ronan Whittern
Ronan Whittern ist ein Fagottist aus Schottland, der sich auf die Aufführung neuer Musik spezialisiert hat. Er ist Absolvent des Masterstudiengangs der Internationalen Ensemble Modern Akademie in Frankfurt, wo er bei Johannes Schwarz, Fagottist des Ensemble Modern, studierte. Im Jahr 2018 erwarb Ronan einen Master-Abschluss in Musik am Royal Conservatoire of Scotland. Ronan hat ein großes Interesse an der Interaktion von Klang in bestimmten Räumen und an den architektonischen Implikationen von Klang.
Nathan Watts
Nathan Watts ist gebürtig aus Philadelphia, Pennsylvania und lebt in Frankfurt am Main. Er studierte bei Stephen Geber am Cleveland Institute of Music und erwarb anschließend als Student von Desmond Hoeb seinen Master of Music an der Rice University.
Als Teilnehmer der Internationalen Ensemble Modern Akademie verbrachte er in 2018/19 ein Jahr mit dem intensiven Studium von Literatur und Aufführungspraxis der zeitgenössischen Musik. Dadurch ergaben sich Möglichkeiten, auf Festivals der Neuen Musik in ganz Europa zu spielen und mit zeitgenössischen Komponisten zusammenzuarbeiten.
Nathan Watts ist Mitglied des Madblaster Streichquartetts, des OfEnsembles und des Trio Namiro sowie ständiger Gastmusiker beim Ensemble Modern und beim Ensemble Reflektor.
Nathan Watts und der Fagottisten Ronan Whittern wurden von der Ensemble Modern Akademie für das Bauhaus Residenz Programm vorgeschlagen und lebten und arbeiteten im Februar 2020 in den Dessauer Meisterhäusern.




Whittern und Watts über ihren Arbeitsprozess während ihres Aufenthalts:
„Unser Prozess wurde hauptsächlich von Intuition geleitet. Wir begannen damit, Miniaturstücke von 6 Komponist*innen nach einem Text von Moholy-Nagy in Auftrag zu geben. Von Anfang an erkundeten wir verschiedene Aspekte des Bauhauses und setzten uns schließlich mit dem Werk von László Moholy-Nagy auseinander. Unser Arbeitsprozess war sehr flüssig, begann in einem eher experimentellen und entwicklungsorientierten Stadium und ging langsam in einen stärker strukturierten und formalisierten Prozess über, als das Projekt zu Ende ging. Im Mittelpunkt dieser experimentellen Phase stand immer das Kernkonzept des Projekts, nämlich die Arbeit von Moholy-Nagy, insbesondere seine Vorstellungen von Licht, Schatten und Tiefe.“
Watts und Whittern darüber, wie sich ihr Verhältnis zum Bauhaus während ihres Aufenthalts verändert hat:
"Vor unserem Aufenthalt in der Bauhaus Residenz waren wir mit der Philosophie des Bauhauses in Berührung gekommen, wurden aber nicht stark von ihr beeinflusst. Dies änderte sich während des Aufenthalts. Durch unsere Recherchen zur Schule sind wir mit den Ideen des Bauhauses in Berührung gekommen, und wir waren besonders überrascht, von einigen Musikern zu erfahren, die mit der Institution zu tun hatten. Wir wurden uns der Art und Weise, wie Dinge gemacht werden, der Gestaltung von Gebäuden und von gesellschaftlichen Strukturen, insbesondere im Bereich der Bildung, stärker bewusst. Das hat uns auch Hinweise gegeben, wie wir zukünftige Projekte strukturieren sollten, und zeigte uns, wie wichtig es ist, mit Form und Richtung zu arbeiten, aber auch mit der Möglichkeit, flexibel zu experimentieren und viele verschiedene Ideen auszuprobieren.“