Klassenraum der Objekte:
Materialien der 1920er

Gesprächsreihe mit Experten und Praktikern

Donnerstag, 20. Juli 2017
17.00 – 18.30 Uhr
Bauhaus Dessau
Makerspace in der Ausstellung, 1. OG

Referentin: Franziska Müller-Reissmann

Die Geschichte der modernen Gestaltung ist auch eine Geschichte der Verwendung neuer Materialien. Neu bedeutete in den 1920er Jahren, dass die Materialien noch keinerlei Bedeutungszuschreibung unterlagen und ihre technischen Eigenschaften noch nicht erprobt waren. Sie boten daher maximalen Spielraum.

Neu erfundene Werkstoffe wie auch neu entdeckte, importierte Materialien wurden zunächst als Ersatzwerkstoffe genutzt, um rare und wertvolle Naturmaterialien zu ersetzen. Bald bildete sich jedoch eine eigene Materialsprache aus. Viscose (Kunstseide), Celluloid und Gummi (Kautschuk) nutzten pflanzliche Rohstoffe, die synthetisch verändert und damit massentauglich wurden. Diese stellvertretend für die Geschichte der Moderne stehenden Materialien werden im Gespräch vorgestellt und anhand ihrer Anwendungen befragt.

Im Jahresthema „Substanz“ spielen Materialien und der Umgang mit ihnen eine zentrale Rolle. Das spiegelt sich in den beiden am Bauhaus Dessau stattfindenden Ausstellungen „Handwerk wird modern. Vom Herstellen am Bauhaus“ und „smart materials satellites. Material als Experiment“ wider. Franziska Müller-Reißmann schlägt mit ihrem Vortrag eine Brücke zwischen beiden Ausstellungsthemen und stellt dadurch Bezüge zwischen historischer und aktueller Materialkultur her.

Franziska Müller-Reissmann ist Materialexpertin. Sie ist Sammlungsverantwortliche im Material-Archiv S4 an der Zürcher Hochschule der Künste sowie im Museum für Gestaltung Zürich zuständig für die Konservierung der Sammlung.

Nächste Ausgabe der Gesprächsreihe:
Donnerstag, 21. September  2017