Kurt Kranz – Die Programmierung des Schönen
Ausstellung 2010/2011, im Bauhaus Dessau

Die Stiftung Bauhaus Dessau widmete dem beeindruckenden Werk des Künstlers, Grafikers und Experimentalfilmers Kurt Kranz, der von 1930 bis 1932 am Dessauer Bauhaus studierte, in den Wintermonaten 2010/11 eine umfassende Ausstellung. Ein einzigartiges Oeuvre serieller Arbeiten machte Kranz, der in diesem Jahr einhundert Jahre alt geworden wäre, zu einem Pionier der generativen und multiplen Kunst der 60er Jahre. Am Bauhaus hatte Kranz bei Lehrern wie László Moholy-Nagy, Josef Albers, Wassily Kandinsky, Paul Klee, Walter Peterhans und Joost Schmidt studiert. Ihr experimenteller Unterricht prägte ihn nachhaltig.
Die Ausstellung im Bauhaus Dessau zeigte Arbeiten aus der Bauhauszeit und darüber hinaus – Ausschnitte aus einem Werk, das Kranz bis zu seinem Tod im Jahr 1997 kontinuierlich weiterentwickelte. Wie der Künstler selbst verstand sich auch die Ausstellungsgestaltung dabei als Grenzüberschreitung von künstlerischer Produktion, Grundlagenforschung und Kunstvermittlung.
Kranz schuf keine Bilder, die auf ein singuläres Meisterwerk zielten, er dachte stets in Serien, Formengruppen und Varianten. Ihn interessierte das endlose Spiel der Veränderung, die Prozesse der Verwandlung. Der Meister der seriellen und generativen Kunst war zugleich ein Pionier des künstlerischen Animationsfilms und Erfinder jenes Rasterverfahrens, mit dem Künstler wie Roy Lichtenstein oder Sigmar Polke berühmt werden sollten. Im Wechselspiel von Kunst und Wissenschaft experimentierte Kranz mit erstaunlicher Frische, die nichts von ihrer Faszination verloren hat.
"Die Programmierung des Schönen" war eine Ausstellung der Stiftung Bauhaus Dessau mit freundlicher Unterstützung der Lotto-Toto GmbH Sachsen Anhalt. Kuratiert von Christian Hiller und Philipp Oswalt. Wir bedanken uns herzlich bei der Leihgeberin und Leiterin des Kurt-Kranz-Archivs, Ingrid Kranz, für ihre unschätzbare Unterstützung bei der Realisierung dieser Ausstellung.
- Zur Ausstellung sind zwei besondere Publikationen im Verlag Spector Books, Leipzig, erschienen: Unter dem Titel Kurt Kranz – Die Programmierung des Schönen eine großformatige Mappe mit 16 Arbeiten des Künstlers im DIN-A3-Format, unter dem Titel schwarz : weiß/weiß : schwarz eine Reedition eines 1929 entstandenen Buchunikats. Beide Publikationen sind unter www.spectorbooks.com erhältllich.