Modell Bauhaus – Jubiläumsausstellung im Martin-Gropius-Bau 2009

Ausstellung im Martin-Gropius-Bau Berlin, 2009
1919 gründete Walter Gropius in Weimar das Bauhaus. Es sollte nur 14 Jahre existieren, aber dennoch die wichtigste Schule der Moderne werden. Mit Josef Albers, Herbert Bayer, Marcel Breuer, Lyonel Feininger, Johannes Itten, Wassily Kandinsky, Paul Klee, Gerhard Marcks, Adolf Meyer, Georg Muche, László Moholy-Nagy, Hinnerk Scheper, Oskar Schlemmer, Joost Schmidt, Lothar Schreyer und Gunta Stölzl wirkte am Bauhaus unter der Direktoren Walter Gropius (1919-1928), Hannes Meyer (1928-1930) und Ludwig Mies van der Rohe (1930-1933) ein Kollegium von internationalem Ruf.
Das Bauhaus ist international der erfolgreichste Beitrag Deutschlands zur Kunst und Kultur der Moderne im frühen 20. Jahrhundert. Der Ruf dieser interdisziplinär arbeitenden Schule für Architektur, Design, bildende und darstellende Kunst, die 1925 nach Dessau zog, ist mehr als 75 Jahre nach ihrer Schließung in Berlin weltweit ungebrochen groß. Die Ausstrahlung und Wirkung des Bauhauses während der Zeit seines Bestehens und nach seiner Auflösung 1933 zeigen zugleich, dass das Bauhaus als Laboratorium und Werkstatt der Moderne zwar in politischer Absicht zerstört wurde, sich gerade dadurch – eine Ironie der Geschichte – aber in seiner globalen Wirkung besonders entfalten konnte.
Anlässlich des 90. Jahrestages der Gründung des Bauhauses und 20 Jahre nach dem Fall der Mauer gestalteten das Bauhaus-Archiv, die Stiftung Bauhaus Dessau und die Klassik Stiftung Weimar als die sammlungsführenden und forschenden Bauhaus-Institute in Deutschland erstmals eine gemeinsame Ausstellung unter dem Titel Modell Bauhaus im Martin-Gropius-Bau, Berlin. Es war die größte und umfangreichste Ausstellung, die je zum Bauhaus gezeigt wurde.
Die Ausstellung erzählte die Geschichte des Bauhauses in einer umfassenden Präsentation der Arbeiten seiner Meister und Schüler sowie der wichtigsten an der Schule behandelten Themen. Ein interdisziplinärer, experimenteller Unterricht, das an der Praxis orientierte Werkstättenkonzept, die Verfolgung sozialer Fragestellungen, die Propagierung einer zeitlosen Ästhetik sowie die Erprobung neuer Verfahren und Materialien in Architektur und Design waren die wichtigsten Anliegen der Schule. Die Ausstellung Modell Bauhaus rückte die umfassende Bedeutung des Bauhauses für die Entwicklung und Internationalisierung der Moderne in den Mittelpunkt und thematisierte darauf aufbauend seine weltweite und bis heute andauernde Wirkung auf Architektur und Design.
Hatten frühere Ausstellungen das Bauhaus vorwiegend nach seinen Werkstätten gegliedert gezeigt, wählte Modell Bauhaus eine entwicklungsgeschichtliche Perspektive und bettete die Exponate in den Kontext ein. Die aus den drei Bauhaus-Institutionen mitwirkenden Kuratoren gingen darüber hinaus auch Fragen nach der Weiterwirkung, der Rezeption und der heutigen Bedeutung des Bauhauses nach. Während die Darstellung des historischen Bauhauses in den 18 Galerieräumen des Erdgeschosses im Martin-Gropius-Bau präsentiert wurde, fand der Blick auf das Nachleben des Bauhauses im weitläufigen Lichthof statt.
In Anlehnung an den Farbkreis von Johannes Itten gestalteten die Ausstellungsarchitekten chezweitz&roseapple die chronologische und inhaltliche Entwicklung des Bauhauses mittels Farbstufen.
- Kooperationspartner der Ausstellung war das Museum of Modern Art in New York, das im Anschluss an die Berliner Präsentation seinen 80. Geburtstag mit der Ausstellung "Bauhaus 1919 – 1933: Workshops for Modernity“ begangen hat.
Modell Bauhaus, Martin-Gropius-Bau Berlin, 22. Juli – 4. Oktober 2009