Die Sammlung der Stiftung Bauhaus Dessau ist mit über 50.000 Objekten – nach dem Bauhaus-Archiv / Museum für Gestaltung in Berlin – die zweitgrößte Sammlung zum Bauhaus weltweit. Sie umfasst Objekte und Dokumente zur Geschichte des Bauhauses von 1919 bis 1933, vor allem Arbeiten aus den Werkstätten des Dessauer Bauhauses von 1926 bis 1932. Daneben werden auch Exponate zur Rezeptionsgeschichte der Institution, insbesondere in der sozialistisch geprägten Zeit von 1945 bis 1989 sowie Objekte und Dokumente zur Vorgeschichte des Bauhauses und zu parallelen Strömungen der Moderne gesammelt.
Die Einrichtung der Sammlung erfolgte im Jahre 1976 nach der Gründung des Wissenschaftlich-Kulturellen Zentrums (WKZ) im frisch sanierten Bauhausgebäude. Ziel war der staatlich geförderte Aufbau einer museumsähnlichen Einrichtung mit integrierter Sammlung. Die ersten Exponate stammten aus dem Staatlichen Kunsthandel der DDR und wurden durch die Stadt Dessau erworben und an das WKZ übergeben. Hinzu kamen direkte Ankäufe aus Privatbesitz, zumeist von ehemaligen Bauhäusler*innen, darunter Möbel von Marcel Breuer und Martin Decker.
Archivnutzung
Das Archiv der Stiftung Bauhaus Dessau ist nach schriftlicher Voranmeldung zu Forschungszwecken, jedoch nicht zur öffentlichen Besichtigung, geöffnet. Für Fragen sind wir unter archiv@bauhaus-dessau.de erreichbar.
Archiv der Stiftung Bauhaus Dessau / Stiftung Bauhaus Dessau, Foto: Sebastian Gündel, 2011
Archiv der Stiftung Bauhaus Dessau / Stiftung Bauhaus Dessau, Foto: Sebastian Gündel, 2011
Archiv der Stiftung Bauhaus Dessau / Stiftung Bauhaus Dessau, Foto: Sebastian Gündel, 2011
Archiv der Stiftung Bauhaus Dessau / Stiftung Bauhaus Dessau, Foto: Sebastian Gündel, 2011
Archiv der Stiftung Bauhaus Dessau, 2009 / Stiftung Bauhaus Dessau, Foto: Yvonne Tenschert
Archiv der Stiftung Bauhaus Dessau, 2009 / Stiftung Bauhaus Dessau, Foto: Yvonne Tenschert
Arbeit im Bildarchiv der Stiftung Bauhaus Dessau / Stiftung Bauhaus Dessau, Foto: Yvonne Tenschert
Archiv der Stiftung Bauhaus Dessau / Stiftung Bauhaus Dessau, Foto: Sebastian Gündel, 2011
Sammlungskategorien
Zeichnung, Grafik, Malerei
Etwa 5.000 Zeichnungen, Übungen, Studien, Kompositionen und Mitschriften zählen zur Sammlung. Zumeist sind sie in der Vorlehre bzw. innerhalb des Unterrichts der einzelnen Bauhausmeister entstanden. Zu den wertvollsten Objekten, die in dieser Zeit erworben werden, gehören Grafiken und Zeichnungen der Bauhausmeister Lyonel Feininger, Wassily Kandinsky, Gerhard Marcks, Georg Muche, László Moholy-Nagy sowie der Studierenden Marianne Brandt, Grete Reichardt, Theo Balden, Jean Leppien, Werner Drewes, Walter Allner und Fritz Winter.
Fotografie
Der Sammlungsteil zur Fotografie umfasst ca. 5.000 Arbeiten mit ca. 3.500 Vintage-Prints (Originalabzüge) aus den 1920er Jahren zu den Themengruppen Architektur, Porträt, Produkte, Leben am Bauhaus, Bühnenfotografie, Dokumentation, Fotocollage. Mit dem Ankauf von 39 Arbeiten des Fotografen Umbo stärkte die Stiftung Bauhaus Dessau umfassend ihren Bereich der Fotografie.
Design
Die in der Sammlung enthaltenen Designprodukte bestehen aus Arbeiten aus allen Werkstätten und Schaffensbereichen des Bauhauses sowie aus Werken, die Schüler des Bauhauses nach ihrer Studienzeit entwickelt haben. Daneben gibt es auch Produkte von Künstler*innen, die als Vorläufer des Bauhauses gelten oder parallelen Bewegungen zugerechnet werden.
Architektur
Ein wichtiger Teil der Arbeiten zur Architektur sind Modelle von Bauhausbauten, darunter Gropius’ Direktorenzimmer, die Meisterhäuser Dessau und die Wohnhaussiedlung Dessau-Törten. Als architektonische Dokumente liegen Zeichnungen von Hannes Meyer, Walter Gropius, Carl Fieger, Mart Stam, Franz Ehrlich, Reinhold Rossig, Rudolf Ortner und Friedrich Engemann vor, darunter die Entwürfe zu den Bauhausbauten in Dessau (1925/26) und die Wettbewerbseingabepläne für die Bundesschule des ADGB in Berlin-Bernau (1928/29).
Einen besonderen Bereich bilden die Architekturentwürfe, die im Unterricht u. a. bei Ludwig Hilberseimer und Ludwig Mies van der Rohe entstanden sind. Des Weiteren gibt es in der Sammlung Architekturfotografien und Dokumente zu Bauhausbauten und zur Architektur in der DDR.